Hatterath
Aus der ursprünglichen Rodung eines Hatto entstand über viele Jahre das Dorf Hatterath.
Im Jahre 1275 schenkte Dietrich von Heinsberg dem dortigen Stift einen Wald bei
Geilenkirchen, in dem auch Hatterath lag.
Eine umfangreiche Grundstücksaktion erfolgte im Jahre 1337. Es war die Überlassung
von 30 Morgen Land bei Hatterath, die gegen eine Zahlung von 6 Malter Roggen von
Probst Edmund II. in Erbpacht gegeben wurden. Im Jahre 1360 verzichteten Jutta und
Agnes von Schaesberg und Katharina von Boslar auf alle Ansprüche an das Haus
Geilenkirchen zugunsten Dietrich von Heinsberg. So kam allmählich das ganze Amt
Geilenkirchen, also auch das Dorf Hatterath, unter die Heinsberger Herrschaft.
Das Gangolphusstift verlangte von den Untertanen den Zehnten. Hierüber soll später
noch berichtet werden.
Über den Hof Hatterath liegt beim Hauptarchiv in Düsseldorf eine Urkunde vom 3. August 1422 vor, wonach die Schwestern Lucia und Kunigunde von Hatterath auf ihren Anteil an dem Hof zugunsten ihrer
Brüder Johann und Gerhard verzichten, wofür diese zu Lebzeiten ihren Schwestern jährlich 6 oberlinksrheinische Gulden an das Kloster
Herrenleichnam in Köln bezahlen sollen.
Um 1500 herum findet man die Bezeichnung Hatterae. Später tauchen die Namen
Hatrae, Hardtraed und Hatteraeth auf. Bei der Deutung der Ortsnamen im
Zusammenhang mit der Siedlungsgeschichte des Kreises Geilenkirchen kommt man bei
Hatterath auf die "Rode (Rodung) eines Hatto oder Hado". Dieser Hatto war wohl der
erste Siedler und Grundbesitzer, der sich mit den Seinen im Hahnbusch niederließ.
Im Archiv des Kreisheimatmuseums in Heinsberg befindet sich ein ziemlich
umfangreiches handgeschriebenes Buch. Es ist betitelt:
" Beschreibungderen sämtlichen zum Adligen Kloster Heinsberg,
Prämonstratenserorden gehörigen güther, zehendten Renthen und sonstigen
gefallen."
Es ist eine Art Lagerbuch und enthält in genauester Beschreibung den umfangreichen
Grundbesitz dieses reich begüterten Damenstiftes und die Ländereien, die dem
Heinsberger Kloster zehntpflichtig waren nach ihrer Lage, Grenze und Umgrenzung. Es ist im Jahre 1783 angelegt worden.
Auch die meisten Äcker der Gillrather Feldgemarkung waren teils im Besitz des Stiftes,
ihm teils zehntbar. (so der Gillrather Hof mit 189 Morgen Ackerland)
"Als zweiter zehendt spließ" gehörte auch das Hahnfeld, die Flur zwischen Gillrath,
Hatterath und dem Hahnbusch.
Die zehntpflichtigen Ländereien des Hahnfeldes, von denen "nach dem Morgen eine garb" zu geben war, werden wie folgt gekennzeichnet:
"Bey eingang dieses Feldes von Gillrath nach Herzenrath zu rechter Hand vorn ein
Feld, seyn daselbst gelegen biß auf der Entscheidungslinie an rottweiden
(gerodetes Weideland) und haußplazen beneben dem Buschweg ad 19 Morgen 3
Viertel. Zwischen gemelter Entscheidungslinie der Haußplazen andererseits der
Buschen am Vorhaubt (Schmalseite einer Parzelle, Vuerdel) an der Herzrather
Weeg seynd Hierin Zehendt gebende gelegen ad 37 Morgen 1/2, seits nach
Herzrath oben an den büschen seynd an rottland gelegen 4 Morgen 1/4. Über und
anderseits Herzrather Weeg biß auf dem Viehweg vom Dorf Gildenrather Heggen
bis oben am Busch seynd daselbst an Zehend geben 57 Morgen".
Der Gillrather Viehweg führte von der Püttstraße zum Hahnbusch. Der "Herzenrather
Weeg" ist der Hatterather Weg, der Hatterath und Gillrath verbindet. Wie der Schreiber
des Lagerbuches, wahrscheinlich der Rentmeister des Damenstiftes, an die Bezeichnung
"Herzenrath" kam, war nicht zu klären. In späteren Eintragungen erscheint dann der
Name des Dorfes mit Hatterath und zwar im Zusammenhang mit den Grundstücken der
Joan Plumpens Erben.
Wikipedia
Ortsname
1337 Atrade
1342 Hatrade
1344 (de) Atrode
1483 Hatterae
1515 Hatterae
1820 Hatterath
Ortsgeschichte
Hatterath gehörte früher zum JülicherAmt Geilenkirchen. Im 14. Jahrhundert bezog das Heinsberger Norbertinerstift Einkünfte unter Hatterath. Über die Geschichte des Ortes ist wenig bekannt.
Hatterath hatte 1828 insgesamt 167 Einwohner, 1852 waren es 210 Einwohner. Im Zuge der
Gebietsreform zum 1. Januar 1972 blieben die Orte Gillrath, Hatterath, Nierstraß und Panneschopp bei der Stadt Geilenkirchen.
Kirchengeschichte
Die Pfarre St. Marien Gillrath setzt sich aus den Orten Gillrath, Hatterath, Nierstraß und Panneschopp zusammen. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Pfarre Geilenkirchen. Bei der
Organisation des ersten Bistums Aachen im Jahre 1804 wurde Gillrath Pfarre im Kanton Geilenkirchen. Erster Pfarrer war Heinrich Joseph Aretz. Nach der Wiedereinrichtung der Erzdiözese Köln wurde 1827 aus dem Kanton das Dekanat Geilenkirchen. Seitdem gehört die Pfarre zu diesem Dekanat.
Um 1790 baute man in Gillrath eine einschiffigeSaalkirche mit dreiseitigem Chor im Westen. 1846 wurde ein zweigeschossiger Turmangebaut. Am 12. Juni 1851 war die feierliche Einweihung der Kirche. Nach 1922 wurde die Kirche erweitert.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige
katholische Pfarrgemeinde St. Marien Gillrath in die Gemeinschaft der Gemeinden(GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.
Sehenswürdigkeiten
Kreuzkapelle in Hatterath an der Professor-Mendel-Straße, Baujahr 1740